[for the German transcript, see below]
Stojka: And then came, yeah, the, this point, the, the day: March 3, 1943. I’ll skip over that a bit.
Interviewer: What was it like, did it happen in a flash, or was there advance warning?
Stojka: No, nothing, nothing, nothing, none. They were simply there, and that was that. Yeah, and in the morning I had … I went to school. I was at school, I can remember it well. I … pfft, all of a sudden there was boomboomboomboom! Mrs, Fischer, our teacher, said “Yes, come in!” and there in front four people came in, they had, like, leather coats and such, my God, they didn’t have a good appearance. Anyhow, we stood up: “Heil Hitler!” And “Be seated,” the teacher said. And then the teacher said, “Karli Stojka, come up here.” I went up. “Take your school things with you.” I took my school things. And the four people, the ones from the Gestapo, moved in close, surrounding me, and we walked down the stairs and got into the car.
Interviewer: And Johann was there too?
Stojka: No, no, they already [took] him, previously all of them were, they were … Just wait, hold on a minute. So I get in the car, go back, and as I get back to our place on the hill, on … at 42 Paletzgasse, there was a bit of a hill there, there are meadows there. A truck was parked there, open, and my mother, Mitzi, Hansi, Ceija, and Ossi were already on board. And my mother says, “Thank God that you’re here, [words in Romani], climb on up.” I got up onto the truck, and there were benches, we could sit down, there were benches on the sides. And the truck drove down the hill and kept on going, and I can even remember: a friend of mine saw me and waved up at me. Yeah, and I had a girlfriend too, a childhood girlfriend, a “great love,” eh? We always met at the Kongressbad [a public swimming pool in Vienna], Kongressbad and such. Her aunt was always with her and all. And then she and I … we always met. On the day when I was arrested, I said, “We’re meeting, eh?” But she waited in vain. I was on the truck, arrested. And they took us to Roßauer Lände. And there, at Roßauer Lände, there were already hundreds, hundreds of Gypsies.
Interviewer: Was it a police station or precinct?
Stojka: No, it was a military barracks, formerly a military barracks. And only in the last few years it was made into a police prison, and … because there were rooms for it there. And it was still a prison. But also since Hitler invaded. Yeah, and we ended up there. And on the first, second floors, it was all full, hundreds of Gypsies, both Roma and Sinti. And we were at Roßauer Lände for a few days. I don’t know now how long it was. But it must have been a very long time. Why? Because I know the exact day when we arrived at Auschwitz. We reached Auschwitz on March 31, so we definitely traveled for eight days, definitely, by train. And the rest of the time we were in the prison. We slept on the ground, wherever there was room. Hundreds of people.
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Stojka: Und dann kam, ja, der, dieser Punkt, der, der Tag: der 3. März 1943. Ich überspring’ das ein bißchen.
Interviewer: Wie war das, ist das im Nu gekommen, oder hatte man eine Vorwarnung?
Stojka: Nein, nichts, nichts, nichts, nicht. Die sind einfach dagewesen und aus. Ja, und ich war in der Früh … ich bin zur Schule gegangen. Ich war in der Schule, kann mich gut erinnern. Ich … pfft auf einmal war Bumbumbumbum. Die Frau Fischer, unsere Lehrerin, “Ja, herein!” und da vorn kamen vier Leute rein, hatten so Ledermantel und so, mein Gott, die haben nicht gut ausgeschaut. Auf jeden Fall wir sind aufgestanden: “Heil Hitler!” Und “Hinsetzen” hat die Frau Lehrerin gesagt. Und dann hat … hat die Frau Lehrerin gesagt, “Stojka, Karli, komm raus.” Bin ich rausgegangen. “Nimm deine Schulsachen mit.” Hab meine Schulsachen genommen. Und die vier Leute, die von der Gestapo, haben mich in die Mitte genommen und wir sind die Treppen runtergegangen und in den Wagen rein.
Interviewer: Und der Johann war auch da?
Stojka: Nein, nein, den haben sie schon, die sind schon alle vorher, die waren … Moment, Moment. Ich setze mich in den Wagen, fahre zurück, und wie ich zurückkomme zu uns auf den Berg, auf der … in der Paletzgasse 42, war ein bißl ein Berg dort, da sind Wiesen. Dort war ein Lastwagen, offen, da war schon oben meine Mutter, die Mitzi, der Hansi, die Ceija, der Ossi. Und meine Mutter sagt, “Gottseidank, daß [du] da bist, [Fremdsprache: Romani], komm rauf. Bin ich rauf auf den Lastwagen, und da waren Bänke, wir haben sich [uns] hinsetzen können, da waren so Bänke auf den Seiten. Und der ist runtergefahren und ist er gefahren, und ich kann mich sogar erinnern: ein Freund von mir, der hat mich gesehen und hat mir noch so hinaufgewunken. Ja, und ich hatte auch eine Freundin, eine Kindesfreundin, eine große Liebe, nicht? Wir haben uns immer getroffen im Kongressbad, Kongressbad und so. Bei ihr war immer die Tante dabei und so. Und da habe ich mit ihr, wir haben uns immer getroffen. Und auf dem Tag, wo man mich verhaftet hat, habe ich gesagt, “Wir treffen uns, nicht?” Aber die hat umsonst gewartet. Ich war auf dem Lastwagen, verhaftet. Und ins Roßauer Lände haben sie uns geführt. Und dort, in der Roßauer Lände, da waren schon hunderte, hunderte von Zigeunern.
Interviewer: Ist das eine Polizeistation oder -revier gewesen?
Stojka: Nein, das ist eine Kaserne, früher mal eine Kaserne gewesen. Und erst in den letzten Jahren hat man sie als Polizeigefängnis gemacht und … weil dort die Räume dafür waren. Und das war noch ein Gefängnis. Aber auch seit der Hitler einmarschiert ist. Ja, und da sind wir reingekommen. Und in dem ersten, zweiten Stock war alles voll, hunderte von Zigeunern, und Roma und Sinti. Und wir waren da ein paar Tage in der Roßauer Lände. Ich weiß jetzt nicht mehr wie lange. Es war aber der 3. März wo man uns verhaftet hat. Und es muß aber sehr lange gewesen sein, warum? Weil ich weiss genau den Tag wo wir angekommen sind in Auschwitz. In Auschwitz sind wir angekommen am 31. März; also sind wir sicher acht Tage gefahren, sicher, mit dem Zug. Und die andere Zeit waren wir in dem Gefängnis. Wir haben geschlafen auf der Erde, wo Platz eben war. Hunderte Leute.